Pressemitteilung: Experten warnen Eltern vor den versteckten Gefahren von Badekragen/Nackenringen für Babys
Laut STA und Birthlight sollte das Schwimmen mit Badekragen nicht ohne dringliche Warnung an Eltern beworben werden.
In der Presse und den sozialen Medien wimmelt es seit Kurzem von Bildern aus sogenannten Baby-Spas, in denen Babys vertikal im Wasser treiben, während ihr Kopf von einer halbsteifen Schaum- oder Plastikform gestützt wird. STA und Birthlight sind zunehmend besorgt, dass Eltern den Versprechen dieses angeblichen „Verwöhnerlebnisses“ glauben, ohne sich vollends über die möglichen Risiken bewusst zu sein.
STA fürchtet, dass Eltern die heiteren Bilder von im Wasser herumtreibenden Babys ansprechend finden, vor allem weil sie in einem „Baby-Spa“ nicht selbst mitmachen müssen und sich stattdessen ausruhen und vom Beckenrand zusehen können. Die Top-Experten des führenden Anbieters von Ausbildungskursen für Babyschwimmen in Großbritannien fragen sich hingegen, welche Auswirkungen diese Badekragen auf die Entwicklung der Wirbelsäule und somit auf das Nervensystem und das Gehirn von Kleinkindern haben können.
Kayle Burgham ist Abteilungsleiterin für Wassersport beim STA und setzt sich für Wasseraktivitäten ein, die der Entwicklung von Kleinkindern besonders förderlich sind. „Während es für gestresste Erwachsene sehr entspannend sein kann sich in Wassertanks treiben zu lassen, ist dies ganz und gar nicht das, was Babys brauchen oder wollen – weder in körperlicher noch in emotionaler Hinsicht“, so Burgham.
„Das isolierte Herumtreiben in Badekragen steht dem Grundgedanken des Babyschwimmens komplett entgegen: Körperkontakt und der Aufbau einer Bindung zu dem Kind, damit dieses das Wasser in einer sicheren, entspannten und spielerischen Umgebung entdecken kann“, fügt sie hinzu.
Laut Francoise Freedman, Gründerin von Birthlight und eine der führenden Expertinnen für Babyschwimmen, stellt das Wasser eine „wunderbare Möglichkeit für die Erkundung von Reflexen und Bewegungsmustern dar und fördert die sensorische und motorische Entwicklung. Mit einem Badekragen können Babys hingegen die einzigartigen Möglichkeiten des Wassers für die Unterstützung einer dynamischen Verbindung zwischen Eltern und Kindern nicht wahrnehmen.“
„Außerdem bringt die häufige Verwendung dieser Badekragen, die für Kinder angeblich sicher und bequem sind, aber ihnen gleichzeitig die Bewegungsfreiheit rauben, mögliche Risiken mit sich, die langfristige Auswirkungen haben können“, so Francoise.
Auch Shawn Tomlinson, Kursleiterin für Babyschwimmen bei Birthlight und STA und Mitverfasserin des Berichts, ist besorgt. „Der Badekragen schafft eine Art Vakuum, in dem Babys sich nicht frei bewegen und mit nichts und niemandem interagieren können. Es gibt keine sicheren Grenzen innerhalb derer die Babys ihre Umgebung erfühlen und ertasten können. Eine Selbstentfaltung durch Körpersprache, die idealerweise durch das Wasser gefördert werden soll, ist nicht möglich, weil die Bewegung eingeschränkt ist.“
Laut STA, Birthlight und den führenden Anbietern von Babyschwimmkursen sollten diese Badekragen nicht ohne eine ernste Warnung an Eltern beworben werden.
Der vollständige Bericht ist über folgenden Link abrufbar: ‘The Hidden Risks of Floating Neck Rings for Babies’ (in englischer Sprache).