Tipps für einen entspannteren Umgang mit dem Schlaf Ihres Babys
Für einen Großteil der frischgebackenen Eltern ist es allerdings nicht möglich, dieses Ideal einzuhalten.
Wenn Sie sich um die Bedürfnisse eines Säuglings kümmern müssen, sind lange ununterbrochene Schlafphasen einfach nicht realistisch. Mütter mit Neugeborenen von denen erwartet wird das sie diesen Standard einhalten, scheitern zwangsläufig an diesem Anspruch. Jungen Eltern einzureden, dass sie ohne acht Stunden Schlaf nicht funktionieren können, ist daher wenig hilfreich. Es besteht kein Zweifel, dass sich Schlafentzug für erschöpfte Eltern wie Folter anfühlen kann.
Allerdings kann das, was uns von anderen geraten wird und was wir uns selbst einreden, die Situation noch weiter verschlimmern.
3 wenig hilfreiche Gedanken über den Schlaf Ihres Babys
1. Gedanke „Gemäß Fachliteratur sollte ich es schaffen, mein Baby zum Schlafen zu bringen…”
Säuglinge wachen nachts häufig auf, wenn sie Hunger haben oder getröstet werden wollen. Dennoch werden Experten nicht müde, Ratschläge zu einer Schlafroutine zu erteilen, die für Sie und Ihr Baby unrealistische Ziele steckt.
Wenn Sie diese Erwartungen nicht erfüllen, kann ein Gefühl des Versagens alles noch schlimmer machen. Häufig fängt man dann an, an seiner Fähigkeit als Mutter oder Vater zu zweifeln oder zu befürchten, dass mit dem eigenen Kind etwas nicht stimmt.
Schlafentzug kann schon Herausforderung genug sein, ohne sich unnötig mit Schuld- und Angstgefühlen oder Frustration herumzuplagen und ihn zu einem Problem zu machen. Wahrscheinlich fühlen Sie sich dadurch nur noch erschöpfter als es anderweitig der Fall wäre.
2. Gedanke „Alle anderen Babys schlafen…”
Die Realität zeigt, dass für unterschiedliche Eltern und ihre Säuglinge verschiedene Schlaftechniken zu unterschiedlichen Zeiten funktionieren – oder eben nicht. Die meisten Eltern kämpfen irgendwann mit Schlafentzug.
Wie bei vielen Aspekten des Elternseins gibt es hier keine allgemeingültige Lösung.
Letztendlich kennt niemand Ihr Baby so gut wie Sie. Jede Beruhigungsstrategie die für Sie und Ihr Kind passt, ist eine gute Strategie. Außerdem können Sie Ihren Ansatz bei Bedarf jederzeit ändern, besonders wenn Ihr Kind Entwicklungsschritte durchmacht.
3. Gedanke „Ich habe Angst, das alles nicht zu schaffen…“
Und falls gar nichts funktioniert? Wenn Sie sich ständig Gedanken über den Schlaf machen heißt das nicht, dass Sie besser schlafen. Gedankenspiele darüber, dass Ihr Baby niemals einschlafen wird oder dass Sie das alles nicht schaffen, können in den frühen Morgenstunden leicht aus dem Ruder laufen.
Manchmal kann die Feststellung, dass die gegenwärtige Situation außerhalb Ihrer Kontrolle liegt, Ihre Angst lindern. Es kann sein, dass Ihr Baby gerade eine wache Phase durchlebt oder generell ein aktiveres Temperament hat als andere.
Tipps für Sie
Versuchen Sie, sich selbst zu motivieren. Gestehen Sie sich ein, dass es gerade nicht leicht ist, aber die Situation nicht ewig andauern wird. Machen Sie sich bewusst, dass Sie in der Vergangenheit schon einmal müde waren, aber trotzdem alles geschafft haben, oder das „chaotisch“ immer noch bedeutet, dass man die Dinge unter Kontrolle hat.
Neben der Änderung Ihrer Denkweise gibt es noch weitere Schritte, die Sie aktiv unternehmen können:
- Bitten Sie um Unterstützung und nehmen Sie diese an.
- Planen Sie, wo immer möglich, im Voraus.
- Entwickeln Sie mit Ihrem Partner eine gemeinsame Strategie. Machen Sie sich bewusst, dass diese Zeit für Sie beide schwer ist und verschaffen Sie sich gegenseitig Ruhepausen. Einigen Frauen fällt es zum Beispiel leichter, früh in der Nacht tiefer zu schlafen, wenn Sie darauf vertrauen können, dass ihr Partner wach ist und auf das Baby hört. Im Laufe der Nacht können Sie beide sich dann abwechseln.
- Vielleicht gibt es ja auch im Freundeskreis oder in der Familie Menschen, denen Sie vertrauen und die sich um Ihr Kind kümmern, damit Sie ein oder zwei Stunden Schlaf nachholen können.
Wenn sich der Schlafentzug allerdings auf Ihre geistige und körperliche Gesundheit auswirkt, sollten Sie sich professionelle Hilfe holen, wann immer Sie diese benötigen. Wenn Sie nicht einschlafen können, obwohl Ihr Baby gerade schläft, oder gesundheitliche Probleme haben, die durch den Schlafmangel noch verschlimmert werden, benötigen Sie möglicherweise dringend Hilfe.
Am besten ist es natürlich, schon konkrete Strategien für Hilfe und Unterstützung zu entwickeln, bevor Situationen eskalieren.
Trotz dieser Herausforderungen kann es ermutigend sein, sich die positiven Erfahrungen vor Augen zu halten, die Sie in dieser Zeit gemeinsam mit Ihrem Kind machen. Wenn Sie die Beziehung zu Ihrem Kind stärken, werden Sie für die Mühen des Mutterseins belohnt. Die intensive Zeit mit Ihrem Baby während alle anderen schlafen, kann besondere Momente schaffen und das Gefühl der Verbundenheit zwischen Ihnen beiden stärken.
Und vergessen Sie nicht, dass diese schlaflosen Nächte irgendwann zu Ende gehen werden.
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