Babys die bei Ihren Müttern schlafen (Co-Sleeping): Eine anthroposophische Erkenntnis

Ein kürzlich in der Huffington Post veröffentlichter Artikel befasst sich mit Vorteilen für Babys, die bei Ihren Müttern im Bett schlafen (Co-Sleeping). Der Artikel erörtert die Studien und Ansichten von Dr. James McKenna, einem Experten auf dem Gebiet des Säuglingsschlafs und ein Befürworter für Co-Sleeping, besonders im Zusammenhang mit dem Stillen.

Dr. McKenna schildert seine Forschungsergebnisse über westliche Erziehungsratschläge. Diese beschränken sich meist darauf dass Eltern dazu angehalten werden Ihre Babys dazu zu bringen im eigenen Bettchen zu schlafen und sich selbst zu beruhigen und einzuschlafen. Dr. McKenna stellt fest das: „Vielleicht hat alles mit unseren Ideologien und sozialen Werten des westlichen Kulturkreises zu tun, das wir in Babys lieber sehen was sie können oder lernen sollen, anstatt zu sehen wer sie wirklich sind und was ihre momentanen Bedürfnisse sind.“

Er weist außerdem darauf hin das im Vergleich zu Primaten Säugetieren, menschliche Babys nur mit 25 % des Gehirns eines Erwachsenen auf die Welt kommen und somit die am entwicklungsunreifsten sind. Deshalb sind Babys nach der Geburt für die Regulation Ihrer physiologischen Aktivitäten von Ihren Müttern abhängig.

Trennung von Mutter und Baby versus Co-Sleeping

Eine Trennung von Mutter und Baby während des Schlafes beschreibt Dr. McKenna als eine „neurologische Krise“ für ein Baby. Dr. McKenna unterstreicht in dem Artikel das nicht Stillen und Babys in einem anderen Zimmer schlafen zu lassen, heute als Risikofaktoren für einen plötzlichen Kindstod (Sudden Infant Death Syndrome) gelten.

In einer Studie über die Auswirkungen von temporärer nächtlicher Trennung auf Affenbabys zeigte McKenna, dass der Atemrhythmus von Affenbabys durch den Kontakt mit der Affenmutter reguliert wird. Daraufhin unternahm Dr. McKenna eine umfangreiche klinische Untersuchung um herauszufinden ob sich diese Resultate auch bei menschlichen Babys reproduzieren lassen. Dabei untersuchten Dr. McKenna und sein Team die physiologischen und verhaltensbezogenen Auswirkungen von beiden Ansätzen:

  • der temporären nächtlichen Trennung und
  • Co-Sleeping mit Stillen.

Dabei fanden die Wissenschaftler heraus das der enge Kontakt von Mutter und Baby den Atemrhythmus des Babys regulierte, aber das das Baby auch seinerseits den Atemrhythmus der Mutter in derselben Weise regulierte. Dr. McKenna weist außerdem darauf hin das in Kombination mit Stillen, die Vorteile von Co-Sleeping für Mutter und Kind signifikant sein können.

Co-Sleeping in Deutschland

In Deutschland genießt Co-Sleeping zunehmend Beliebtheit vor allem bei stillenden Müttern um die mütterliche Milchproduktion zu steigern, um die Mutter-Kind Bindung zu festigen und den Schlaf zu erhöhen.

Natürlich muss dies mit Sicherheitsvorkehrungen wie sicherer Bettung und einer sicheren Schlafumgebung geschehen. Wann immer Dr. McKenna nach Tipps für frischgebackene Eltern gefragt wird antwortet er: „Eltern müssen tun was immer am besten für die eigene Familie funktioniert.“

„Vor allem sollte man nicht vergessen das Babys keine Agenda haben; sie wollen uns nicht das Leben schwer machen, oder uns manipulieren. Mit solch einem unterentwickelten Gehirn, sind sie ihren Genen näher als jeder andere Mensch es jemals sein wird. Deshalb haben Babys sehr wenig Kontrolle über ihr Verhalten. In den ersten 6-7 Monaten ihres Lebens haben sie keine Wünsche sondern nur Bedürfnisse. Beachten Sie, dass Ihr Baby genauso nur „Opfer“ seines Verhaltens sein kann wie Sie. Verwechseln Sie nicht das vermeintlich medizinische Ideal durchschlafen zu können, mit dem moralischen Ideal; des „guten (braven) Babys“ welches durchschlafen kann. Die schlimmste kulturelle Erscheinung ist die Auffassung des „guten (braven) Babys“.“

Sie können den gesamten Artikel unter dem folgenden Link lesen:

https://www.huffpost.com/entry/james-mckenna-co-sleeping-expert_b_7119782

Anmerkung:

Die offizielle Meinung zu Co-Sleeping weicht stark von Land zu Land ab und das Thema ist leider nicht eindeutig in Schwarz und Weiß zu trennen. Deshalb ist es wichtig dass alle Eltern eine unter Abwägung aller Informationen, fundierte Entscheidung für die Schlafsituation Ihres Babys treffen. Alle bekannten Risikofaktoren für den plötzlichen Kindstod (Sudden Infant Death Syndrome) sollten berücksichtigt werden.

florianbuchmueller